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Urban Gardening Salatbeet

Urban Gardening – Selbstversorgung mit Klimaeffekt

Das Klima verändert sich, wovon auch dieser Hitzesommer zeugt: Gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 1991-2020 prognostizierte der Deutsche Wetterdienst hierzulande bereits einen Temperaturanstieg von bis zu einem Grad Celsius. Bezieht man den Zeitraum 1961-1990 ein, kommen noch 1,3 Grad dazu. Vor allem in dicht versiegelt bebauten Stadtbereichen ohne Schneisen für frische Windkühlung wirken Hitzeperioden extrem: Steine speichern Wärme, die von Betonwänden zusätzlich abstrahlt. Pflanzen wirken als natürliche Klimaanlagen – Stadt-Begrünung ist auch deshalb wichtig. Urban Gardening hat sich dabei ebenfalls als willkommener Trend etabliert.

Eine Faustregel besagt, dass ein Hektar Park die Temperatur schon um ein Grad Celsius senke. Das verdeutlicht, wie wichtig und wertvoll „lebendiges Grün“ besonders für urbane Bereiche ist. Die Urban Gardening-Bewegung umfasst gleich noch mehrere Facetten: Neben positiven Auswirkungen fürs Klima und die Biodiversität städtischer Fauna und Flora geht‘s oft auch ums soziale Miteinander und gemeinsames Gestalten – kurz: Integration, Inklusion und Teilhabe. So erhalten z. B. auch Menschen, die zuhause nicht über Balkon, Terrasse oder Garten verfügen, eine Möglichkeit, naturnah gärtnerisch tätig zu sein. Zum Erfolgserlebnis bei der Ernte kommt dann noch ein wirtschaftlicher Faktor: Zwar ist Urban Gardening ausschließlich für den Eigenbedarf und (im Gegensatz zu Urban Farming) nicht für größere bzw. kommerzielle Verwertung bestimmt – doch profitieren urbane Gärtner:innen indirekt auch monetär: Für den Genuss von Pflanzlichem in solch frischer Bio-Qualität wäre im Laden teures Geld zu berappen. Sofern der Selbstanbau dann hier und da auch noch den Einkauf von unter hoher CO2-Belastung importiertem Obst und Gemüse ersetzt, profitiert ebenfalls das Klima einmal mehr.

Ein weiterer wertvoller Effekt der „Marke Urban Gardening“ für Städter:innen: Ganze Familien können gemeinsam mitmachen, wobei speziell der Nachwuchs sehr viel lernen kann: Tatsächlich wissen viele Kinder (und mancher Erwachsene) heutzutage nämlich gar nicht mehr, wie und wo pflanzliche Nahrung gedeiht. Vielen Kleinen macht das Gärtnern großen Spaß – vor allem, wenn sie durch Selbsterfahrung unmittelbar erleben, dass Tomaten, Salatköpfe, Kartoffeln, Zucchini und Co. in und auf der Erde wachsen – nicht in der Auslage irgendeines Supermarktes.

Wenngleich sich urbanes Gärtnern auch individuell im eigenen Refugium betreiben lässt, verstehen unter dem Begriff „Urban Gardening“ an sich viele vor allem das Praktizieren in Arbeitsgruppen oder Vereinen auf Flächen des öffentlichen Raums, die von Städten* selbst bereitgestellt bzw. von jeweiligen Grünflächenämtern hierfür freigegeben wurden. Neben allen schon genannten positiven Auswirkungen hat die Umwidmung von (mitunter auch nur vorübergehend) brachliegenden Bereichen zu Urban Gardening-Arealen für die Städte einen weiteren Vorteil: Teils heruntergekommene „Ecken“ werden so attraktiver und zu begehrten Nachbarschaften – die jeweiligen Stadtteile gewinnen an (Wohn-)Wert. Vereinsmäßiges Urban Gardening folgt meist festgeschriebenen Regeln fürs Nutzen und Mitwirken: Oft gibt es eine Aufgabenverteilung entsprechend individueller Fähigkeiten, sodass alle Beteiligten sich einbringen und ihren Beitrag leisten können.

Die Idee des hierzulande derzeit wieder auflebenden Urban Gardenings ist übrigens gar nicht so neu: Historisch gab es das schon in der Nachkriegszeit, als in Städten kaum noch Nahrhaftes zu bekommen war und Eigenanbau zum Überlebensfaktor wurde. Auch im New York der 1970er Jahre war es populär, sich in heruntergekommenen Stadtvierteln zum kollektiven Obst- und Gemüseanbau zusammenzutun. In ärmeren Teilen der Welt ist Urban Gardening heute teils sogar ein wichtiger Baustein der Grundversorgung bestimmter Viertel: So reiche der Ertrag einer einzigen (nur) 3,5 Quadratmeter großen Gartenparzelle – nach Angaben des gemeinnützigen Vereins STÄDTE OHNE HUNGER Deutschland e. V. **– sogar für bis zu 600 Mahlzeiten.

Weitere Beiträge zum Thema „Nachhaltigkeit“ sowie der klima- und umweltfreundlichen Wirkung von Pflanzen in städtischen Bereichen finden Sie hier:

- „ Von Gärten, die an Mauern wachsen “ vom 19.05.2022

- „ Sparda macht grün “ vom 16.08.2022

* Zahlreiche Urban Gardening-Projekte gibt es auch in der Stadt Frankfurt am Main **, wo sich der Hauptsitz der Sparda-Bank Hessen eG befindet.

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