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Das Darmstadtium - in der Fassade spiegeln sich das Haus der Geschichten und das Hessische Landesmuseum.

Darmstadt – Stadt der Wissenschaft

Das ist wirklich einmalig: Es gibt nur eine Stadt weltweit, nach der ein chemisches Element benannt wurde – und die liegt ausgerechnet in Hessen. Mit der Ordnungszahl 110 findet man Darmstadtium im Periodensystem der Elemente. Die zugehörige Stadt liegt im Süden Hessens mit Grenzen zum Landkreis Darmstadt-Dieburg und dem Landkreis Offenbach.

Darmstadt ist eine von fünf kreisfreien Städten in unserem Bundesland. Sie ist gerade noch Teil des Rhein-Main-Gebiets, im Süden schließt sich die Metropolregion Rhein-Neckar an. Nach Frankfurt, Wiesbaden und Kassel liegt Darmstadt auf Rang vier der größten Städte in Hessen. Fast 160.000 Einwohner:innen zählte die Stadt Ende 2021. Auffällig ist das Wachstum in den vergangenen rund 20 Jahren.

Die Gründe für den Zuwachs sind vielfältig: Darmstadt ist eben einfach eine lebenswerte Stadt (Disclaimer: Der Autor dieses Textes ist in Darmstadt groß geworden). Die Stadt wird auch „Stadt im Wald“ genannt – oder wahlweise „Tor zum Odenwald“. Das macht deutlich: Stadtluft atmen geht, aber auch in Parks und Wäldern lässt sich vortrefflich herumspazieren – sowohl innerhalb der Stadtgrenze als auch in den benachbarten Regionen (vor allem im südöstlich gelegenen Odenwald bzw. dessen Ausläufern). Zudem ist Darmstadt ein bedeutsames Oberzentrum mit einer guten Infrastruktur: Es gibt viele Schulen, drei Hochschulen, attraktive Arbeitgeber. Die Verkehrsanbindung ist über alle Untergründe hinweg sehr gut – außer über das Wasser.

Wissenschaftsstadt und Wirtschaftsstandort

Im Jahr 1994 wurde das Element Darmstadtium übrigens erstmals bei der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) hergestellt. Die GSI ist eine international anerkannte und renommierte Forschungseinrichtung. Wissenschaft, Forschung und Lehre haben eine lange Tradition in Darmstadt. Die drei großen Hochschulen – Technische Universität Darmstadt, Hochschule Darmstadt, Evangelische Fachhochschule Darmstadt – bieten eine große Vielfalt an Studiengängen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Natur- bzw. Ingenieurwissenschaften.

Damit ist Darmstadt auch ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Der Chemie- und Pharmakonzern Merck hat seine Zentrale in Darmstadt, ebenso die Software AG – T-Systems, Deutsche Telekom und Evonik sind mit wichtigen Standorten vertreten. Neben der GSI als Forschungseinrichtung dürfte vor allem auch das Europäische Raumflugkontrollzentrum (ESOC), eines der Hauptzentren der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), bekannt sein. Für die Kontrolle des Geschehens im Weltraum aus europäischer Sicht ist zudem die ebenfalls in Darmstadt ansässige EUMETSAT (Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten) von großer Bedeutung. Hochschulen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen ziehen zahlreiche Menschen aus Nah und Fern an – auch viele junge Menschen. Nicht zuletzt deshalb ist die Stadt in jüngerer Vergangenheit stark gewachsen.

Darmstadt historisch

Die Stadt der Heiner (Eigenbezeichnung der Bewohner:innen) hat eine interessante und bewegte Geschichte. Sie war Haupt- und Residenzstadt unter anderem der Landgrafschaft und des Großherzogtums von Hessen-Darmstadt. Die großherzogliche Prinzessin von Hessen-Darmstadt Alix (1872 bis 1918) war die letzte Zarin von Russland (Zarin Alexandra).

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt insgesamt 36 Mal von Bombenangriffen heimgesucht. Die Altstadt wurde in der sogenannten Brandnacht (die Nacht zum 12. September 1944) fast zu 100 Prozent zerstört. Allein in dieser Nacht starben mehr als 11.000 Menschen im Stadtgebiet. Nach dem Krieg entstand eine Stadt mit vielen Funktions- und Zweckbauten. Nur wenige der historischen Gebäude wurden wieder aufgebaut. In dieser Hinsicht hat Darmstadt vielleicht nicht so viel zu bieten – einige Highlights gibt es aber dennoch.

Was muss ich in Darmstadt gesehen haben?

Ganz weit vorne ist dabei das UNESCO-Weltkulturerbe Mathildenhöhe mit der Künstlerkolonie. Großherzog Ernst Ludwig hat 1899 bedeutende Jugendstilkünstler nach Darmstadt geholt, die sich auf der Mathildenhöhe angesiedelt haben. Das Ensemble der Jugendstilhäuser ist sehr sehenswert. Architektonische Höhepunkte sind aber sicher vor allem der 1908 erbaute Hochzeitsturm, auch Fünf-Finger-Turm genannt, und die von 1897 bis 1899 errichtete Russische Kapelle. Zar Nikolaus II. von Russland hat deren Bau in Auftrag gegeben – und auch bezahlt. Attraktion der kleinen Parkanlage ist der Platanenhain, ein Begegnungsort für leidenschaftliche Boule-Spieler:innen. Etwas weiter östlich von der Mathildenhöhe ist die Rosenhöhe gelegen – die muss man auch gesehen und besucht haben. Der Landschaftspark wurde bereits 1810 angelegt – und richtig, Blumen – und vor allem Rosen – haben dort ihren großen Auftritt.

Zurück in der Innenstadt lohnen sich die Betrachtung des Residenzschlosses, des angrenzenden Marktplatzes mit altem Rathaus und ein Blick auf das Hessische Landesmuseum sowie das Haus der Geschichte (ehemals Landestheater). Wer diese beiden Gebäude sieht, kann gar nicht an dem 2007 eröffneten Kongresszentrum vorbeischauen – dafür ist es einfach zu auffällig. Und hier schließt sich ein Kreis – denn der Gebäudekomplex trägt nämlich ebenfalls den Namen Darmstadtium. Und das gibt es genau so wenig nochmals auf der Welt: Ein Gebäude in einer Stadt, das nach einem Element benannt wurde, das nach der Stadt benannt wurde, in dem es entdeckt wurde. Darmstadt ist nicht zuletzt des Namens wegen vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig – aber es ist doch auf seine Art einzigartig.

PS: Kunst, Kultur, Nachtleben und Sport finden übrigens auch statt in Darmstadt.



Sie möchten gerne weitere hessische Landkreise kennenlernen?

In unserem Auftakt-Artikel finden Sie alle bereits veröffentlichten Landkreis-Beiträge unserer Serie verlinkt.

Das Darmstadtium - in der Fassade spiegeln sich das Haus der Geschichten und das Hessische Landesmuseum.
Die Mathildenhöhe mit Russischer Kapelle und Hochzeitsturm.
Die Russische Kapelle auf der Mathildenhöhe.

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