Sparda-Bank Hessen eG

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Genossenschaft Teil Drei

Was ist eine Genossenschaft? – Teil 3: Bekannte Genossenschaften

Durch ihren demokratischen Charakter und ihre solidarischen Werte sind genossenschaftliche Unternehmen in Wirtschaft und Gesellschaft auch heute ein bedeutender Faktor. Das Konzept Genossenschaft existiert bereits seit 160 Jahren und ist nicht zuletzt durch seine wirkungsvollen und gemeinschaftlichen Prinzipien altbewährt. Darüber hinaus gelten Genossenschaften zudem, aufgrund ihrer werteorientierten Prinzipien und veränderbaren Strukturen, durchaus als zukunftsfähig. Daher verwundert es nicht, dass Genossenschaften heutzutage in vielen Bereichen des Lebens vertreten sind.

  • Landwirtschaftliche Genossenschaften
    Diese Genossenschaften werden von Landwirt:innen gegründet, um ihre landwirtschaftlichen Produkte gemeinsam zu vermarkten, Ressourcen zu teilen und ihre wirtschaftliche Stärke zu bündeln. Die Mitglieder arbeiten zusammen, um die Produktionskosten zu senken und den Zugang zu Märkten zu verbessern. Beispiel: Raiffeisen-Warengenossenschaften (RWG) mit der bekannten BayWa AG.
  • Konsumgenossenschaften
    Im Bereich Konsum und Einzelhandel werden sogenannte Verbrauchergenossenschaften von Verbraucher:innen gegründet, um gemeinsam Waren und Dienstleistungen zu erwerben. Die Mitglieder haben – wie gewohnt – ein Mitspracherecht und teilen sich in der Regel die Gewinne basierend auf ihrer Nutzung der Genossenschaft. Eine bekannte Konsumgenossenschaft in Deutschland ist der Dachverband der gleichnamigen Supermarktkette REWE Group.
  • Energiegenossenschaften
    Energiegenossenschaften fördern die Produktion erneuerbarer Energien wie Sonnenenergie, Windenergie oder Biomasse. Die Mitglieder investieren gemeinsam in die Errichtung und den Betrieb von Energieerzeugungsanlagen und profitieren von den erzeugten Einnahmen oder dem Zugang zu kostengünstiger Energie. Ein bekanntes deutsches Beispiel ist die EWS Schönau, die Strom aus erneuerbaren Quellen produziert und vertreibt.
  • Bankgenossenschaften
    Diese Genossenschaften, wie unsere Sparda-Bank Hessen eine ist, bieten Finanzdienstleistungen wie Kredite, Konten und Versicherungen an. Die Mitglieder sind gleichzeitig Eigentümer der Genossenschaft (bei uns: Vertreter:innen, da mehr als 1500 Mitglieder) und haben ein Mitspracherecht bei Entscheidungen. Der Jahresüberschuss wird (häufig in Teil) von Dividenden an die Mitglieder ausgeschüttet. Mehr zur Sparda-Hessen als Genossenschaft finden Sie hier.
  • Wohnungsbaugenossenschaften
    Genossenschaften im Bereich Wohnungsbau und Wohnen ermöglichen es den Mitgliedern, erschwinglichen Wohnraum zu erhalten. Die Mitglieder sind sowohl Mieter:innen als auch Eigentümer:innen und haben Mitspracherecht bei Entscheidungen über die Verwaltung und Instandhaltung der Wohnungen. Ein Beispiel aus Hessen wäre die Baugenossenschaft Langen eG.
  • Handwerksgenossenschaften
    Diese spezielle Form der Genossenschaften wird von Handwerkern gegründet, um Fähigkeiten und Ressourcen zu teilen. Die Mitglieder können gemeinsam Materialien einkaufen, Dienstleistungen anbieten und sich gegenseitig unterstützen. Die Zentralgenossenschaft des europäischen Fleischergewerbes eG (ZENTRAG) ist eine derartige bedeutende Handwerksgenossenschaft in Deutschland, die die Handwerksbetriebe im Fleischerhandwerk unterstützt.

Abschließend lässt sich nochmals das wirkungsvolle und wertebasierte Grundgerüst ein jeder Genossenschaft betonen. Denn das Prinzip Genossenschaft gilt nicht zu Unrecht als (immaterielles) UNESCO-Weltkulturerbe.

Das Konzept hinter den Genossenschaften besteht darin, dass die Mitglieder gemeinschaftlich und demokratisch handeln, um ihre wirtschaftlichen, sozialen oder kulturellen Bedürfnisse zu erfüllen. Die Mitglieder haben ein Mitspracherecht bei Entscheidungen und teilen sich Gewinne und Vorteile. Nicht zuletzt dadurch wird durch das Prinzip Genossenschaft die Gemeinschaft gestärkt.

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Zu Teil 1: Aufbau einer Genossenschaft und zu Teil 2: Genossenschaft und Zukunft

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