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Weihnachtsbaum mit Schmuck

Plastik- oder Nordmanntanne?

Weihnachtsbaum, Christbaum, Tannenbaum – je nach Region wird er anders genannt, doch die Tradition, zu Weihnachten einen Baum aufzustellen gibt es schon sehr lange. Zur Weihnachtszeit schmücken wir unsere Wohnungen mit immergrünen Bäumen und Zweigen. Sie gehören für viele einfach dazu – doch ist es, gerade mit Blick auf die Umwelt, noch zeitgemäß, jedes Jahr eine neue Tanne schlagen zu lassen? Sind künstliche Bäume gar die bessere Alternative? Und was eignet sich für wen am besten? Diesen Fragen wollen wir in diesem Text nachgehen.

Der Brauch, im Winter sein Haus mit immergrünen Pflanzen zu dekorieren, hat einen heidnischen Ursprung: Schon die Germanen haben zur Wintersonnenwende Tannenzweige aufgehängt. Sie verkörperten Lebenskraft und sollten Gesundheit ins Haus holen. Auch sollten sie nach einem langen Winter auf den hoffentlich bald einziehenden Frühling vorbereiten.

Eine der ältesten Erwähnungen eines Weihnachtsbaumes stammt aus dem Jahr 1527. Im 17. Jahrhundert begann man zuerst im Elsass, die aufgestellten Nadelbäume auch mit buntem Papier, Früchten, Nüssen und metallenen Plättchen zu schmücken.

Während der Brauch im 18. Jahrhundert immer populärer wurde, konnten sich die meisten Menschen keinen eigenen Tannenbaum leisten. Sie waren in Mitteleuropa selten und blieben vorerst höheren Bevölkerungsschichten vorbehalten. Als dann ab Mitte der 1800er Tannen- und Fichtenwälder angelegt wurden, konnten alle zu Weihnachten ihren prachtvollen Baum bewundern. Von Deutschland aus verbreitete sich der Weihnachtsbaum in den Rest der Welt.

2019 wurden in Deutschland ungefähr 30 Millionen Tannenbäume verkauft. Über 660 Millionen Euro gaben die Deutschen dafür aus. Im Jahr 2020 hatten mehr als zwei Drittel der Haushalte hierzulande einen Christbaum. Am beliebtesten ist übrigens die Nordmanntanne.

Echte Tanne…

Bevor eine solche Nordmanntanne schön geschmückt an Weihnachten ihren Auftritt hat, muss sie acht bis zehn Jahre wachsen. Weihnachtsbäume wachsen in Deutschland auf insgesamt etwa 40.000 Hektar Anbaufläche in Monokulturen. „Hotspot“ ist das Sauerland. Es müssen viele Pestizide und chemische Dünger verwendet werden, damit die Bäume gut wachsen und nicht von Schädlingen befallen werden. Die meisten Tannen stammen jedoch aus dem Ausland. Entsprechend lang sind die Transportwege bis zu uns ins Wohnzimmer.

All dies lässt vermuten, dass es ökologisch gesehen vielleicht besser wäre, auf einen künstlichen Baum umzusteigen. Immerhin kann man Weihnachtsbäume aus Plastik immer wieder verwenden, man kauft sie nur einmal und kann sie nach den Feiertagen abgebaut im Keller oder auf dem Dachboden lagern.

Die echte Tanne hat zumindest einen besonderen Vorteil: Sie ist, nun ja, echt. Das heißt: Die Haptik – vor allem aber der Geruch – sind mit künstlichen Bäumen kaum nachzuahmen. Jedoch: Auch wenn die Bäume so gezüchtet werden, dass sie unserem „Schönheitsideal“ entsprechen, ist es schwierig, jedes Jahr den wirklich perfekt gewachsenen Baum zu finden. Und je länger der Baum steht, desto mehr Nadeln verliert er.

… oder Plastik-Tanne?

Mittlerweile gibt es künstliche Bäume, die nicht nur unserem „Schönheitsideal“ entsprechen, sondern einem echten Baum sehr ähnlich sehen – solange man sie nicht berührt. Das geht so weit, dass Stämme mitunter aus Echtholz gefertigt werden. Außerdem müssen künstliche Bäume weder gewässert werden noch verlieren sie Nadeln.

Die meisten Plastikbäume bestehen allerdings aus PVC, für das man fossile Rohstoffe wie Erdöl und Kohle benötigt, um es herzustellen. Vier von fünf sind „Made in China“, sodass die Transportwege noch länger als bei Nordmanntannen sind, die häufig aus Tschechien oder Dänemark kommen. Jede Tonne Plastik, die produziert wird, verursacht ungefähr 40 Kilogramm CO2. Für die Herstellung wird außerdem Chlorgas benötigt, das nicht nur giftig, sondern auch sehr energieintensiv in der Erzeugung ist. Das Plastik der Bäume ist nicht recycelbar, das heißt, dass sie im Restmüll entsorgt werden müssen, wo sie letzten Endes verbrannt werden. Echte Tannen können nach Weihnachten zu Kompost verarbeitet werden oder landen in einer Biogasanlage.

Deshalb geht man davon aus, dass die Ökobilanz eines Plastik-Christbaums erst nach einer Nutzung von über zehn Jahren besser als die einer klassischen Tanne ist. Dies liegt auch daran, dass der echte Baum, während er wächst, CO2 aufnehmen kann. Obwohl 90 Prozent der klassischen Weihnachtsbäume aus konventionellen Plantagen stammen, ist es also trotz allem meist besser für die Umwelt, einen echten Nadelbaum zu kaufen.

Andere Alternativen

Eine Alternative zum Baum aus der konventionellen Zucht sind Bio-Bäume. Hierfür werden keine umweltschädlichen Pestizide oder Dünger verwendet und sie werden nachhaltig angepflanzt. Um diese Bäume zu erkennen, kann man auf bekannte Siegel achten (z.B. Demeter, Bioland oder FSC-Zertifikat).

Manche Gärtnereien und Baumschulen bieten außerdem einen Weihnachtsbaumverleih an: Man bekommt einen Baum im Topf geliefert, der nach den Feiertagen wieder abgeholt wird.

Wer einen künstlichen Baum möchte, der nicht nadelt und den man jedes Jahr wieder aufbauen kann, sollte auf ein hochwertiges Modell setzen und dieses lange nutzen. Man sollte beim Kauf darauf achten, dass der Baum feuerfest und wenn möglich auf Schad- und Giftstoffe geprüft ist. Enthaltende Weichmacher können sonst ungesund sein.

Beim Kauf eines klassischen Tannenbaums kann man die Ökobilanz ein wenig verbessern, wenn man einen regional angebauten Baum erwirbt. So verkürzen sich die Transportwege und man unterstützt gleichzeitig die lokale Wirtschaft.

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