20. Hessischer Journalistenpreis: Heike Borufka für bisheriges Lebenswerk geehrt
Sparda-Bank Hessen und DJV Hessen prämieren beste Einsendungen zum Thema "Schöne neue Arbeitswelt"
Frankfurt am Main (pm) – Vor rund 80 Gästen aus Medien, Politik und Gesellschaft wurde am Dienstagabend in der Zentrale der Sparda-Bank Hessen im Frankfurter Europaviertel der Hessische Journalistenpreis 2025 vergeben. Prämiert wurden die besten drei Einsendungen zum diesjährigen Wettbewerbsthema "Schöne neue Arbeitswelt" sowie die hr-Gerichtsreporterin Heike Borufka für ihr bisheriges Lebenswerk. Unter den Gästen waren auch Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck sowie Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef.
Der Wettbewerb zu einem jährlich wechselnden Thema wurde in diesem Jahr bereits zum 20. Mal von der Sparda-Bank Hessen in Kooperation mit dem Deutschen Journalistenverband, Landesverband Hessen, ausgerichtet. 2006 nahm die Genossenschaftsbank den 60. Geburtstag des Landes zum Anlass, den mit 10.000 Euro dotierten Journalistenpreis ins Leben zu rufen. Der Preis würdigt Qualitätsjournalismus und unterstreicht damit den Wert und den Nutzen der Medien. Wie bedeutend unabhängige Medien für eine Demokratie sind, betonte auch Hessens Innenminister Prof. Poseck zu Beginn der Jubiläumsveranstaltung in seiner eindrücklichen Keynote zum gleichlautenden Thema.
Zur diesjährigen Ausschreibung
"Schöne neue Arbeitswelt" lautete das Thema der diesjährigen Ausschreibung des Hessischen Journalistenpreises. In einer Zeit, in der Digitalisierung und Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt grundlegend verändern, stehen wir vor Herausforderungen und Chancen gleichermaßen. Wie wirkt sich der Fachkräftemangel in Hessen auf die Entwicklung neuer Arbeitsfelder aus? Welche Arbeitsplätze werden durch technologische Innovationen verdrängt, welche entstehen? Und welchen Einfluss hat Social Media? Gesucht wurden Beiträge, die diese komplexen Themen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und gegebenenfalls innovative Lösungsansätze aufzeigen. Erreicht hat die Jury ein breites Spektrum an Print- und Online-Artikeln sowie Fernseh- und Hörfunkbeiträgen. Drei von ihnen wurden nun ausgezeichnet.
Preisträger:innen des Wettbewerbs
Der erste Preis ging an eine Gemeinschaftsarbeit von 20 Autor:innen des Hanauer Anzeigers und der Offenbach-Post: Sie wurden für ihre umfassenden Beiträge zum Thema "Robotik" im Magazin "Wirtschaft an Main und Kinzig – Kollege Roboter", erschienen im September 2024, ausgezeichnet. "Mit dieser Ehrung unterstreicht die Jury des Hessischen Journalistenpreises die Bedeutung der redaktionellen Entscheidung, dem derzeit intensiv diskutierten Thema Robotik ein eigenes Magazin zu widmen und lobt diesen Entschluss ausdrücklich", heißt es in der Begründung der Jury. Aber auch und besonders beeindruckt zeige die Jury sich von der Leistung jede der 20 Autor:innen. Das Magazin demonstriere in eindrücklicher Weise die Möglichkeiten der Qualitätspresse, an der Meinungsbildung der Öffentlichkeit mitzuwirken. Der erste Preis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert.
Der zweite Platz und damit ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro wurde an Barbara Berner vom Hessischen Rundfunk vergeben. Sie wurde für ihren Fernsehbeitrag "Die Roboter kommen – wie Handwerk und Industrie auf Maschinen setzen", gesendet am 26. März 2025 im Magazin mex des hr-Fernsehens, geehrt. Die Diskussion über den Einsatz von Robotern in Arbeitsprozessen würde oft sehr emotional geführt. Dabei verhinderten Unkenntnis und Vorurteile nicht selten realistische Einsichten und Urteile. Umso mehr seien laut Jury Berichte über den Einsatz von Robotern wie der von Frau Berner zu begrüßen, die sich dem Thema ohne Polemik, dafür aber mit hervorragendem journalistischem Handwerk nähern. In ihrem kompakten, sehr informativen Beitrag bekämen Zuschauende wertvolle Einsichten über die Fähigkeiten und Vorzüge bereits arbeitender Roboter.
Den dritten Platz (mit 1.000 Euro Preisgeld) belegte Steffen Herrmann von der Frankfurter Rundschau. Sein Beitrag "Darf’s ein Azubi mehr sein?", erschienen am 29. Juli 2024, zeichne sich laut fachkundiger Jury durch eine außerordentliche Fülle an Informationen über die gegenwärtige Lage am Ausbildungsmarkt aus. Der Autor zeige anhand von konkreten Beispielen innovative Lösungsansätze bei der Nachwuchsgewinnung auf – etwa durch die verstärkte Nutzung sozialer Medien sowie professioneller Vermittler von Auszubildenden. Sein Beitrag sei insofern nicht nur gut geschrieben und sinnvoll gegliedert, sondern auch sinnstiftend in der Debatte um die Folgen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt.
Ehrenpreis für das bisherige Lebenswerk
Über den Ehrenpreis für ihr bisheriges Lebenswerk und ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro freute sich Heike Borufka. Die Gerichtsreporterin und Podcasterin des Hessischen Rundfunks erfülle laut Jury in hervorstechender Weise die Ziele des Hessischen Journalistenpreises. Sie stehe für einen Qualitätsjournalismus, der auf Fakten wie auf gründlichen Recherchen basiere, und sei eine sowohl in der hiesigen Radio- und Fernsehwelt als auch in den anderen Landesrundfunkanstalten und der ARD gefragte Person, wenn es darum gehe, Justiz verständlich darzustellen.
Schon früh habe Heike Borufka ihre Liebe zur Gerichtsberichterstattung entdeckt und es verstanden, komplizierte juristische Sachverhalte aus dem Strafrecht so zu schildern, dass auch Laien die Zusammenhänge gut verstehen konnten. Diese Fähigkeit trüge sicherlich auch zum Erfolg des öffentlich-rechtlichen True-Crime Podcast Verurteilt! bei, in dem sie seit mehr als sechs Jahren gemeinsam mit dem Podcaster Basti Red Gerichtsfälle des deutschen Rechtssystems bespricht.
Kompetent besetzte und erfahrene Jury
Die fünfköpfige Jury besteht aus Knud Zilian (Vorsitzender des Deutschen Journalistenverbandes, Landesverband Hessen), Werner D‘Inka (Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung a.D.), Bascha Mika (Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau a.D.) und Peter Hoffmann (Sparda-Bank Hessen eG). Jury-Vorsitzender ist Prof. Dr. Heiner Boehncke, Literaturwissenschaftler und Autor.
21. Oktober 2025