Die Umstellung auf die Winterzeit steht an
Zwei Mal im Jahr stellen wir uns die Frage: Werden die Uhren nun eine Stunde nach vorne oder nach hinten gestellt? Darf ich eine Stunde länger schlafen oder wird mir eine Stunde "geraubt"? In der Nacht vom 25. auf den 26. Oktober werden die Uhren nun von der Sommerzeit auf die Normalzeit zurückgestellt – und zwar Sonntagnacht, von 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr. Somit gewinnen wir wieder eine Stunde zurück, die uns in der Nacht vom letzten Samstag auf den letzten Sonntag im März "genommen" wurde.
Warum stellen wir die Zeit überhaupt um?
Die Zeitumstellung wurde in Deutschland im Sommer 1980 eingeführt, um das Tageslicht effizienter zu nutzen und Energie einzusparen. Nach der Ölkrise 1973 sollte Strom gespart werden, indem man im Sommer das Tageslicht besser nutzt. Zudem wollte man die Uhrzeit an benachbarte Staaten angleichen. Die Umstellung der Zeit ermöglicht es dem Menschen außerdem, einen größeren Teil seiner wachen Stunden bei Tageslicht zu verbringen.
Sparen wir durch die Zeitumstellung tatsächlich Energie?
Studien dazu haben bislang eher enttäuschende Ergebnisse geliefert. Eine Analyse mehrerer europäischer Studien im Jahr 2016 durch das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag ergab, dass die Zeitumstellung zu einer maximalen Stromersparnis von einem Prozent in Europa führt. Die Ersparnis, die daraus resultiert, dass im Sommer abends weniger Licht angeschaltet wird, wird jedoch durch den Mehrverbrauch an Heizkosten in den Morgenstunden im Frühjahr bzw. Herbst mehr oder weniger aufgehoben.
Und nun? Bleibt es bei der Zeitumstellung?
Im Jahr 2018 startete die Europäische Kommission eine EU-weite Online-Befragung zur Zeitumstellung. Dabei sprachen sich 84 Prozent der an der Umfrage beteiligten 4,6 Millionen Menschen für die Abschaffung der Zeitumstellung aus. Ein Jahr später wurde der Vorschlag der Europäischen Kommission, sie ab 2021 abzuschaffen, zwar vom Europäischen Parlament gebilligt – umgesetzt wurde das Vorhaben allerdings nicht. Zu uneinig ist man sich noch unter den EU-Mitgliedsstaaten. Klar ist nur, die Umstellung soll noch bis mindestens Ende 2026 beibehalten werden.
Schadet die Zeitumstellung unserer Gesundheit?
Tatsächlich wird der natürliche Biorhythmus vieler Menschen durcheinandergebracht, was besonders bei der Umstellung auf die Sommerzeit, wenn eine Stunde verloren geht, spürbar ist. Schlafmangel und Konzentrationsprobleme könnten entsprechend Folgen sein, die sich negativ auf die Produktivität in Unternehmen auswirken können.