Gedanken zum Weltspartag
Kennen Sie es noch? Haben auch Sie als Kind am Weltspartag Ihre Spardose zur Einzahlung aufs Sparbuch getragen? Dazu das angesammelte Geld – voll freudiger Erwartung, wie viel es wohl sein möge – in eigens bereitgestellte Münzzählbretter sortiert? Vielen Menschen ist der 31. Oktober seit jeher als Weltspartag vor Augen. Und gespart wird nach wie vor. Wenngleich heute oft in anderer und vielfältig erweiterter Form.
Sprung durch die Historie – so fing’s an …
Die Ursprünge des Weltspartags reichen bis ins Jahr 1924 zurück: Erstmals wurde er von europäischen Sparkassen am 31. Oktober 1925 begangen. Neben der Motivation zum Sparen beabsichtigte man mit der Einführung eines solchen, eigens gewidmeten Tages die Förderung des Spargedankens auch im pädagogischen Sinne – besonders im Hinblick auf untere Einkommensklassen. So gab es vielerorts zum Beispiel zur Einschulung von den Sparkassen auch Spardosen, in die Geld eingeworfen – aber nicht ohne Weiteres wieder rausgeholt – werden konnte: Der passende Schlüssel, um an den Inhalt zu gelangen, verblieb bei den Sparkassen. Von ihnen konnte man sich regelmäßig am Weltspartag die Dosen dann zwecks Einzahlung aufs Sparbuch öffnen lassen. Mitunter kamen Beschäftigte der Geldhäuser hierfür auch direkt in Schulen: Die Beträge wurden dann von Hand als Guthaben eingetragen. Seinen Boom erlebte der Weltspartag bei uns etwa seit den 1955er Jahren. Später, ungefähr ab Mitte der 1990er Jahre nahm dessen Bedeutung in vielen Ursprungsländern einschließlich Deutschland aber merklich ab. Viele Banken begehen den 31. Oktober als Weltspartag heute überhaupt nicht mehr in besonderer Weise. Wohingegen er in einigen Schwellen- und Entwicklungsländern vor nicht allzu langer Zeit überhaupt erst eingeführt wurde. Das verdeutlicht, wie die Bedeutung des Sparens auch gesamtgesellschaftlichen Einflüssen unterliegt.
Veränderung der Weltgeschichte – von der Finanzkrise in die Niedrig- und Nullzinsphase
Viel ist seit damals in der Welt passiert – mit Auswirkungen ebenso für Europa und konkret auch hierzulande. Ein Beispiel der Nachkriegszeit mit nachhaltigem Einfluss aufs Sparverhalten ist die globale Banken- und Finanzkrise im Jahr 2008: Angefangen mit dem Platzen der „Immobilienblase“ in den Vereinigten Staaten leitete diese eine bis 2022 währende Niedrig- und Nullzinsphase ein: „Aus“ war’s mit Guthabenverzinsung für die meisten Sparbücher. Ebenso wie für weitere Bankeinlagen – Sparbriefe, Fest-, Termin- oder Tagesgelder warfen in diesen Jahren kaum noch etwas ab. Manche Banken führten gar Negativzinsen ein, wo für dort „verwahrte“ Guthaben Zinsen belastet statt vergütet wurden. Wollte man in dieser Zeit noch angemessene Renditen ernten, blieb eine Umorientierung vom verzinslichen Sparen hin zu kapitalmarktbasierten Anlageformen, wie gegebenenfalls daneben auch Immobilienwerten, im Grunde unausweichlich: Zunehmend mehr Menschen entdeckten aus dieser Situation heraus das Sparen in Fonds für sich als sinnvolle Alternative.
Sparen im Wandel der Zeit
Vielfach veränderte diese Zeit den Blick aufs Sparen nachhaltig: Selbst stark Sicherheitsorientierte begannen sukzessive, sich in wachsender Zahl fürs Fondssparen zu öffnen. Unter Berücksichtigung naturgemäß einhergehender Risiken lernten sie dessen Vorzüge wie Chancenpotenziale kennen und schätzen. So sind Fondsanteilswerte je nach Marktentwicklung zum Beispiel Kursschwankungen unterworfen, die sich sowohl nach oben wie auch abwärts entwickeln können. Fonds unterscheiden sich hinsichtlich ihres jeweiligen Chance-Risiko-Charakters: Wie aussichtsreich oder riskant ein bestimmter Fonds ist, hängt sehr von den zugrundeliegenden Basiswerten ab, in welche dieser investiert. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, geeignete Fonds auch für den Nachwuchs als Sparform zu nutzen. Viele entscheiden sich für zukunftsorientierte Fonds, die auf ökologisch, wirtschlich und/oder sozial nachhaltige Werte spezialisiert sind. Welche Fonds individuell gut passen, lässt sich im Rahmen einer qualifizierten Beratung herausfinden. Die Sparda-Bank Hessen bietet dazu Gespräche an – eine Terminvereinbarung kann hier online erfolgen.
Vermögen aufteilen – Sparformen kombinieren
Ratsam ist es, beim Sparen und Anlegen grundsätzlich nicht alles auf eine Karte zu setzen. Dies nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund weltpolitischer Einflüsse, die sich schnell auf Zinsen und Kurswerte mit auswirken können. Vor allem, seit die Zinsen mit dem Jahr 2022 wieder gestiegen sind, bietet sich eine ausgewogene Mischung aus verzinslichen Einlagen, marktorientierten Kapitalwerten wie auch Immobilien an. Letzteres kann sich neben dem selbstbewohnten Eigenheim auch auf Vermietung oder die Investition zum Beispiel in einen Offenen Immobilienfonds erstrecken. Ein beliebter Klassiker fürs Sparen auf die eigenen vier Wände ist das Bausparen: Dies kann früh, gleichsam für Kinder schon, in Betracht kommen.
Weltspartags-Gedanke hat auch gut 100 Jahre später weiterhin Sinn und Bestand
Das alles zeigt, wie vielseitig Sparen sich bis heute entwickelt hat. Den Spargedanken hochzuhalten und daran zu erinnern, wie ratsam es ist, möglichst regelmäßig etwas auf die Seite zu legen, machen den Weltspartag aus. Die Art des Sparens mag mit der Zeit gehen – der Sinn aber bleibt!
Stand: 30.10.2025