Entschleunigung für den Adventskalender
Kennen Sie’s? Man ist eigentlich noch im Herbst – beschäftigt mit Zeitumstellung, Kürbis-Deko, Entlüftung blubbernder Heizungen, Umsortieren der Garderobe für kältere Tage … – da kündigt sich schon der Advent und die jährliche Reihe vorweihnachtlicher Betriebs- und Vereinsfestivitäten an. Der Faktor „Zeit“ wird gerade jetzt zum kostbaren Gut: Besonders, wenn man die Liebsten zum Advent gerne noch mit Selbstgebasteltem beglücken möchte, etwa einem nachhaltig gestalteten Adventskalender. Da wird’s nun höchste Eisenbahn!
Ursprünge des Adventskalenders
Für viele Kinder sind die 24 Tage im Dezember hierzulande, bis „das Christkind“ (mit Geschenken) kommt, ohne Adventskalender kaum vorstellbar. Und viele Erwachsene pflegen diesen Brauch gerne sogar bis ins hohe Alter weiter. Das symbolische oder tatsächliche „Öffnen von Kalendertürchen“ in der Adventszeit gehört etwa seit den 1920er Jahren fest zur hiesigen Tradition. Die Anfänge solcher ritualisierten „Zählhilfen“ für die Dezembertage bis Heiligabend reichen sogar noch weiter zurück, mindestens bis ins 19. Jahrhundert: sei es in Form auf einem Rad befestigter Kerzen, von denen täglich eine mehr entzündet wird, oder einer mit jedem Tag wachsenden Anzahl Strohhalme in der weihnachtlichen Krippe. Auch mit Bildern und Abreißkalenderblättern wurde und wird sich nach wie vor an den Heiligabend „herangezählt“.
Heutige Adventskalenderfülle
Bereits im September fangen die ersten Geschäfte an, ihr großes kommerzielles Angebot unzähliger Adventskalendertypen aufzufahren: Und dabei geht‘s längst nicht mehr allein um unschuldig bescheiden daherkommende Bildchen oder kleine Schokoladentäfelchen, die hinter den Türchen darauf sinnen, die Tage bis Weihnachten zu „versüßen“. Nein, inzwischen trifft man je nach Kalendermotto hier auf Essbares wie auch Gegenständliches jedweder Couleur – vom veganen Knabbergenuss, Pralinees, Tees und Müslisorten über Kosmetika wie auch Gewürze und Sextoys. Auch diverse Leckerchen für die tierischen Mitbewohner finden sich im Kalenderangebot, denn selbstverständlich sollen auch sie in der Adventszeit hier nicht darben. Eine Vielfalt, die angesichts Motto-gerecht aufwendiger Verpackungen – häufig mit Kunststoffeinlagen, damit aller Inhalt hübsch an seinem Platz bleibt – leider im Nachhinein auch zu entsprechendem Müllaufkommen führt. Viele Menschen besinnen sich daher heute darauf, die Kalender für ihre Lieben in nachhaltiger Weise lieber selbst zu gestalten: Verwendete Materialen gehen dann bestenfalls nicht nur im Recycling der Kreislaufwirtschaft auf, sondern sind ebenso für spätere Geschenkanlässe oft noch sehr gut und gerne wiederverwendbar.
Wertig ist, was Freude macht!
Selbstgestaltete Aufmerksamkeiten für die Adventszeit bis zum krönenden Heiligabend haben allemal eine persönliche Note: Im Idealfall trifft die Befüllung maßgeschneidert den Geschmack der Beschenkten. Zumal jedes einzelne Teil mit Sorgfalt erwählt werden kann – und man nicht gezwungen ist, einen vorgegebenen Satz von 24 Stück zu nehmen, von dem manches mehr und anderes weniger erfreuen mag. Allein: Woher im ohnehin oft schon stressüberfluteten Alltag mit den täglichen Herausforderungen die Zeit nehmen, um 24 wertige Kleinigkeiten zu besorgen oder basteln, jeweils einzeln dann noch zu verpacken und mit Zahlen für die Türchen zu versehen?
Adventssonntage: Wie jeder einzelne schon ein kleines Fest sein kann …
Hier kommt eine Idee ins Spiel, die gleich mehrere Vorteile in sich vereint und insofern bei immer mehr Menschen – Schenkenden wie Beschenkten – gut ankommt: Dieser zugrundeliegend ist die weitere Einteilung der Vorweihnachtszeit in vier Adventssonntage. Tradition ist es seit jeher, in dieser Zeit Kränze mit jeweils vier Kerzen aufzustellen – von denen an jedem Sonntag eine weitere entzündet wird. Diese Adventssonntage nutzen immer mehr Menschen neben dem Erleuchten der Kerzen auch, um ihnen einen Vier-Wochen-Adventskalender (anstelle der 24-Tage Version) zu widmen. Was die verbleibenden, meist ohnehin schon vollgestopften Werktage der Woche in diesem Punkt entschleunigt. Dem kommt der Umstand zugute, dass viele an den Sonntagen einfach auch viel eher die notwendige Muße finden, um die Freude wahrhaft zu genießen: Wenn im Lichte der Adventskerzen etwa, mit Plätzchen und bei wohlig wärmendem Getränk die Adventsüberraschung der Woche enthüllt wird. Auch lässt sich bei weniger Geschenken an der Zahl vielleicht noch Nutzwertigeres wählen, als dies bei 24 „Minis“ möglich ist – die gleich verspeist oder als „bleibende Schätze“ oft einfach jahrelang nur verwahrt werden.
Der Inhalt macht`s!
So könnten Geschenke von nachhaltigem Wert zum Beispiel Bücher (die vielleicht auch schon mal gewünscht wurden), ein edles Naturkosmetik-Set oder Gutscheine für gemeinsame Erlebnisse (Theater, Wellnessbad, Museum oder ein VHS-Kurs etwa) sein. Besonders originell als Geschenk für jemanden, der gerne mit Tieren zusammen ist und hier gerne auch Gutes bewirken möchte, sind Patenschaften: Viele Gnadenhöfe und Tierheime bieten diese für ihre Tiere an – mit der Möglichkeit, die „Patenkinder“ gerne zu besuchen. Also ein schönes Erlebnis vielleicht auch als Familienausflug?
Innen hui. Außen auch!
Der erste Eindruck zählt – heißt‘s allgemein. So ist‘s auch beim 4-Wochen-Adventskalender wert, auf die Verpackung der „Sonntags-Türchen“ Augenmerk zu legen: Umweltfreundliches Packpapier, schöne Stoffsäckchen oder passende Gläser sind geeignet, die jeweilige Gabe ebenso nachhaltig wie schön und originell zu umhüllen. Zur Fertigung der Zahlen eins bis vier sind Salzteig oder Fimo sehr beliebt – für die passende Form können Plätzchenausstecher verwendet werden. Je nach gewählter Verpackung kann man die Nummern dann zum Beispiel aufkleben oder mittels Bändchen befestigen. Bei Letzterem ist vor der Aushärtung des Knetmaterials noch an ein Loch fürs Band zu denken! Auch gestempelte Nummernschildchen aus Pappe, die auf eine kleine hölzerne Wäscheklammer geklebt mit dieser am Präsent befestigt werden, sind sehr dekorativ.
Der passende „Rahmen“
Insgesamt ist zu überlegen, wie die vier Sonntagsüberraschungen als Kalendereinheit darzubieten sind: Je nach Form und Größe kann man sie beispielsweise nett in einem Holzkistchen oder einer Schale arrangieren. Oder für die Wand, das Fenster oder die Decke an einem dekorativen Zweig wie auch Kranz befestigen – sofern dies vom Gewicht her möglich ist. Bei den Überlegungen empfiehlt es sich, auch an die Platzverhältnisse der Zielpersonen zu denken! Tipp: Inspiration und Bastelanleitungen finden sich online in Hülle und Fülle – so zum Beispiel auf den Seiten von unterfreundenblog.com* oder stempel-art.de*
Viel Freude beim kreativen Stöbern, Entwickeln von Ideen und der Umsetzung zur rechten Zeit: Achtung, der erste Advent ist dieses Jahr bereits am 30. November!
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Stand: 06.11.2025