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Online-Banking
Hand mit Smartphone-Collage stoesst durch türkisblaue Wand

Wero – oder: Was tut sich gerade bei den Bezahldiensten?

Bereits im April und Juli vergangenen Jahres (2024) berichteten wir über die Entwicklung der Europäischen Zahlungsinitiative (EPI) und deren eigens ins Leben gerufener Bezahldienst-Lösung Wero: Damit soll innerhalb Europas eine echte Alternative zu gängigen außereuropäischen Anbietern – insbesondere dem US-amerikanischen Marktriesen PayPal – geschaffen werden. Es geht hierbei sowohl um europäische Unabhängigkeit als auch die Wahrung hiesiger Datenschutzstandards.

Was machen Online-Bezahldienste?

Dienstleister wie beispielsweise PayPal, Klarna oder auch Amazon Pay wickeln als Mittler zwischen Anbietenden und Kundschaft deren Zahlungstransaktionen im Internet ab. Als zwischengeschalteter Dienstleister sichern sie den Bezahlvorgang für beide Seiten: Der Händler kann sich darauf verlassen, dass er für die versendete Ware sein Geld bekommt, während der Kaufende den Preis erst zahlt, wenn die Ware nachweislich unterwegs ist (mitunter auch erst nach ordnungsgemäßem Warenerhalt – die Regularien und das Leistungsspektrum können je nach gewähltem Bezahldienstanbieter variieren). So lässt sich vor allem beim Geschäft mit Unbekannten verstärkt auf Nummer sicher gehen – etwa, wenn man den besuchten Online-Shop nicht kennt oder auf Online-Börsen wie eBay & Co. unterwegs ist. Der seit einigen Jahren zum Marktführer avancierte US-amerikanische Dienst PayPal beispielsweise konnte sich im Zuge seiner 2004 erfolgten Integration in die Online-Börse eBay auch innerhalb Europas fest etablieren – und ist bis dato einer der beliebtesten Bezahldienste in Deutschland. Hier soll nun Wero künftig als rein europäisches Gegengewicht zu einer echten Alternative heranwachsen – im Sinne der Erfinder möglichst zur bevorzugten Wahl „der Europäer“ werden.

Wie funktioniert die Nutzung von Online-Bezahldiensten?

Fürs Online-Shopping bieten Händler oft mehrere Zahlungsoptionen an – beispielsweise mittels „Kreditkarte“, über „Paypal“ oder auf „Rechnung“ (wo man häufig bei Klarna als vom Händler beauftragten Zahlungsdienst für Rechnungskäufe landet). Perspektivisch kann hier auch Wero als weitere Option absehbar mit in der Auswahl stehen.

Wer bislang etablierte Online-Bezahldienstleister nutzt, braucht bei diesen in der Regel ein Benutzerkonto: Mit der Registrierung wird das eigene Bankkonto (Girokonto) bzw. eine Kredit- oder Debitkarte verknüpft. Ein üblicher Ablauf ist dann, dass der Bezahldienstleister den Kaufpreis gegenüber dem Handel erst mal vorstreckt und sich das Geld beim registrierten Käufer (Verbraucher) später (wenn die Ware unterwegs ist oder geliefert wurde) per Lastschrifteinzug von dessen Bankkonto bzw. via Abrechnung über dessen verknüpfte Kredit- oder Debitkarte wieder zurückholt. Manche Anbieter, wie zum Beispiel Klarna, bieten auch die Möglichkeit der Direktüberweisung für Zahlungen auf Rechnung. Daneben kann es je nach Anbieter noch unterschiedliche Zahlungsziele und weitere Services z. B. beim Käuferschutz geben.  

Welche Rolle spielen mobile Zahlungsmöglichkeiten?

Heutzutage erwarten Markt und Nachfrage, dass neben bisherigen Funktionen der Zahlungsdienste verstärkt auch mobile (digitale) Zahlungsmöglichkeiten verfügbar sind. Für viele Menschen ist das Handy mittlerweile zum ständigen Begleiter überallhin geworden – bisweilen sogar eher noch als Portemonnaie und Brieftasche. Zum bargeldlosen Bezahlen an der Kasse finden viele es einfacher, nur mal eben das Smartphone zu zücken und allenfalls noch an den Scanner zu halten – anstatt erst in der Tasche nach der Geldbörse zu wühlen, um daraus dann die passende Kredit- oder Debitkarte hervorzuziehen und auf dem gleichen Wege natürlich auch wieder wegzustecken. Wenn man verlässlich „mit dem Handy“ zahlen kann, muss die Tasche mit allem Interieur womöglich gar nicht mehr mitgenommen werden? Einfacher, hygienischer und schneller sind entscheidende Attribute der bargeld- wie kontaktlosen Zahlungsweise via App. Zudem lassen sich Transaktionen auf dem eigenen Mobilgerät nachvollziehen und Ausgaben so gut überblicken.

Bekannte Player und Funktionsweise des mobilen Bezahlens (Mobile Payment)

Im Grunde funktionieren diese Dienste alle ähnlich wie eine elektronische Kreditkarte: Zur Nutzung werden in der Wallet App (digitale Geldbörse) die Debit- bzw. Kreditkartendaten für die Abrechnung der Käufe hinterlegt, die an der Kasse mittels (der App auf dem) Smartphone bezahlt werden.

Einer der bekanntesten Vorreiter ist hier Apple Pay. Allerdings ist dieser Dienst ausschließlich der Nutzung von Apple Geräten vorbehalten. Seit April 2025 steht Apple Pay in Verbindung mit der SpardaMastercard auch Sparda-Kund:innen offen. Außerhalb der Apple Welt sind die Alternativen für Android-basierte Systeme zum Beispiel Apps wie Google Pay – oder für Sparda-Kund:innen die vom deutschen IT-Dienstleister Atruvia AG1 bereitgestellte App Digitales Bezahlen: Für die Installation führt direkt aus der SpardaBanking App eine Weiterleitung in den Google Play Store zum kostenlosen Download.

Wero – die neue europäische Lösung fürs digitale Bezahlen und Geldübertragen

Seit vergangenem Jahr ist mit Wero nun ein neuer, rein europäischer Stern am Online-Bezahldienste-Himmel aufgegangen: Aktiv ist die App bislang bei teilnehmenden Instituten in Deutschland, Frankreich und Belgien. Dieses Jahr (2025) sollen die Niederlande folgen. Das fortschreitende Hinzukommen weiterer europäischer Länder, in denen ebenfalls namhafte Institute an der Europäischen Zahlungsinitiative beteiligt sind, ist in Vorbereitung.2

Zur Markteinführung im Juli 2024 startete Wero als erstem Schritt zunächst mit Echtzeitüberweisungen (Instant Payment) von Handy zu Handy – „peer-to-peer“ (P2P). Einzig vonnöten ist dabei die Handynummer oder E-Mail-Adresse. Eine Eingabe von IBAN und BIC entfällt. Wer Wero nutzen möchte, braucht neben der passenden App auf dem Smartphone als Voraussetzung das Konto bei einer teilnehmenden Bank. Die Echtzeit-Transfers erfolgen (auch grenzüberschreitend) ohne Zwischenschaltung einer weiteren Stelle direkt von Konto zu Konto. Nutzungswillige müssen sich mit Wero also nicht erst bei einem (Dritt-)Anbieter als gemeinsamem Mittler registrieren: Gegenüber bislang gängigen Bezahldienstlösungen kann Wero damit punkten. Zudem können auch Minderjährige von Wero Gebrauch machen, was derzeit als Alleinstellungsmerkmal gilt.

Im weiteren Verlauf sollen ab Jahresmitte 2025 über die Wero-Wallet auch Zahlungen in Online-Shops erfolgen können – vergleichbar mit der heutigen Funktionsweise von Kartenzahlung. Bis Wero dann 2026 schließlich auch das Bezahlen an stationären Ladenkassen abdeckt. Laut Verbraucherzentrale könnte das europäische Bezahlsystem Wero „ein erster Schritt zu einem eigenständigen europäischen Zahlungsverkehrsmarkt sein und eine Alternative zu den US-amerikanischen Zahlungsdiensten werden. Voraussetzung dafür ist, dass Wero zügig umfassende Zahlungsfunktionen zu wettbewerbsfähigen Konditionen anbietet. Wir begrüßen den Start von Wero und werden dessen Entwicklung aufmerksam verfolgen.

Wero kann entweder über eine eigene App oder innerhalb bestehender Banking-Apps der teilnehmenden Institute genutzt werden. Im Rahmen der SpardaBanking App ist die Nutzung von Wero bei einigen Sparda-Banken bereits verfügbar. Wann es auch bei der Sparda-Bank Hessen so weit ist, wird bekanntgegeben. Freuen Sie sich schon heute auf die künftigen Möglichkeiten!


1
Atruvia* ist gleichsam Rechenzentrumsbetreiber der Sparda-Bank Hessen wie auch einer Vielzahl weiterer genossenschaftlicher Institute.

2 Mehr zu den an EPI und Wero beteiligten Partnern sowie zur Entstehungsgeschichte und weiteren Meilensteinen der Road Map finden Sie in den früheren Beiträgen Nimmt EPI jetzt Fahrt auf? vom 22.04.2024 und Was gibt’s Neues zu EPI und Wero? vom 25.07.2024.

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