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Gestapelte Münzen mit Bitcoin oder fiktivem Stablecoin-Logo vor blau-lila-rot schimmerndem Hintergrund

Finanztrend „Stablecoins“ – was ist das eigentlich?

 

Stellen Sie sich vor, es gäbe eine digitale Währung, die so praktisch wie Bargeld, so schnell wie eine App und so stabil wie der Euro ist. Kein Auf und Ab wie bei Bitcoin. Kein Warten auf Banköffnungszeiten. Einfach weltweit bezahlen – mit einem Klick.

Genau das versprechen sogenannte Stablecoins. Sie sollen die Brücke schlagen zwischen der Welt der Kryptowährungen und unserem gewohnten Geldsystem. Immer mehr Menschen und Unternehmen nutzen sie bereits – auch in Deutschland.

Doch wie stabil ist diese neue Geldform wirklich? Was passiert, wenn plötzlich alle ihr digitales Geld zurückwollen? Und warum hängt so vieles davon am US-Dollar?

 

Was sind Stablecoins?

Stablecoins (auf Deutsch: stabile Münzen) sind digitale Währungen, deren Wert an eine normale Währung gebunden ist – zum Beispiel an den US-Dollar oder den Euro. Ein Stablecoin, der an den US-Dollar gekoppelt ist, soll immer genau 1 Dollar wert sein.

Das Ziel: Eine digitale Währung, die man einfach und sicher für Zahlungen nutzen kann – ohne die starken Kursschwankungen wie bei Bitcoin.

 

Wie funktionieren Stablecoins?

Es gibt verschiedene Arten von Stablecoins. Sie unterscheiden sich darin, wie sie ihren stabilen Wert sichern:

  1. Mit echtem Geld hinterlegt
    Für jeden Stablecoin liegt echtes Geld – zum Beispiel US-Dollar – auf einem Bankkonto. So sollen Nutzer:innen sicher sein, dass sie ihre Coins jederzeit in echtes Geld zurücktauschen können. Aber: Nicht alle Anbieter:innen zeigen klar, ob das Geld wirklich da ist.
  2. Mit anderen Kryptowährungen abgesichert
    Diese Stablecoins nutzen andere digitale Währungen als Sicherheit. Damit das funktioniert, muss aber meist viel mehr Wert hinterlegt werden als der Stablecoin selbst wert ist. Wenn der Kurs stark fällt, kann das Ganze instabil werden.
  3. Ohne echte Absicherung – nur mit Software gesteuert
    Hier regeln Programme, wie viele Coins im Umlauf sind. Sie versuchen, den Preis automatisch zu steuern. Das klingt clever – ist aber sehr riskant. 2022 ist so ein System (TerraUSD) plötzlich zusammengebrochen. Viele Menschen haben Geld verloren.

 

Wo ist der Haken?

Stablecoins wirken oft sicher – sind es aber nicht immer. Es gibt drei große Risiken:

  • Kein Schutz bei Zahlungsausfällen
    Anders als bei einem Konto bei einer Bank gibt es bei Stablecoins keine gesetzliche Einlagensicherung. Wenn der Anbieter pleitegeht oder das Geld nicht mehr da ist, kann man alles verlieren.
  • Gefahr von digitalen „Bankruns“
    Wenn viele Menschen gleichzeitig ihre Stablecoins zurücktauschen wollen, kann das System zusammenbrechen – wie bei einer klassischen Bankenkrise, nur digital und viel schneller.
  • Abhängigkeit vom US-Dollar
    Die meisten Stablecoins sind an den US-Dollar gebunden. Das heißt: Wer Stablecoins nutzt, macht sich indirekt abhängig vom amerikanischen Finanzsystem. Für Europa ist das langfristig ein Problem.

 

Warum sind Stablecoins trotzdem interessant?

Trotz aller Risiken gibt es gute Gründe, warum Stablecoins entwickelt wurden:

  • Sie ermöglichen schnelle und günstige Überweisungen – weltweit.
  • Sie sind rund um die Uhr verfügbar – ohne Banken oder Öffnungszeiten.
  • Sie werden oft in neuen digitalen Finanzsystemen (DeFi) verwendet.
  • Sie könnten eine Brücke zur digitalen Zentralbankwährung der Zukunft sein.

 

Sparda-Bank Hessen Tipp:

Stablecoins sind eine spannende Idee – aber sie sind kein Ersatz für sicheres Geld auf einem Bankkonto. Wer Stablecoins nutzt, sollte genau hinschauen, wie sie abgesichert sind, wer dahintersteht und was im Notfall passiert.

Stablecoins könnten praktisch sein, aber sie sind voller Risiko. Viele davon hängen stark vom US-Dollar ab, sind kaum reguliert und im Ernstfall nicht geschützt – anders als Ihr Geld bei einer Genossenschaftsbank (wie unserer) mit ausgeprägter deutscher Einlagensicherung.
Unser Rat: Bleiben Sie informiert – und lassen Sie sich nicht vom schnellen Digitaltrend blenden.